Entspann dich doch mal.

Es gibt nach 40 Jahren in diesem Leben nicht mehr viele Dinge, die mich entspannen können. Seit 16 Jahren heiße ich nur noch Mama. Und seit ebenso vielen Jahren bin ich unterschwellig völlig unentspannt, weil ich an tausend Dinge gleichzeitig denken muss und gar nicht mehr weiß, wie man sein Hirn einfach mal runterfährt. Leere im Kopf muss schön sein.

Hab’s mit Wein versucht. Hilft nicht. Hab’s mit Zigaretten versucht, stinkt bloß. Hab’s mit Joggen versucht. Leute! Man riecht am Ende nach plattgewalztem Aas am Straßenrand. Hab’s mit Lesen versucht. Wenn dir dreimal das verdammte Buch auf die Nase gefallen ist, hast du da auch keinen Bock mehr. Am Zeichentisch sitzen ist auch nur bedingt erholsam, weil in der Zwischenzeit die drei Kleinsten wie ein Heuschreckenschwarm durch das Haus ziehen und eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Es ist nicht einfach. Ehrlich. Selbst Nervennahrung entspannt nicht mehr, weil da immer drei kleine Kröten vor mir stehen und auch was haben wollen. Und da ich das Schokolade und Chips essen deshalb auf die Zeit gelegt habe, in der die Kinder wirklich, wirklich schlafen und das Rascheln der Chipstüte nicht mehr hören, futtere ich zu spät und zu viel und habe mir einen hübschen Rettungsring um die Hüfte zugelegt. Polstert gut. Lässt aber Jeans platzen. Naja.

„Entspann dich doch mal.“ weiterlesen

Corona. Chaos. Cola. Chips.

Na, liebe Eltern, wie geht es euch? Seid ihr auch so unglaublich tiefenentspannt wie ich nach drei Monaten Homeoffice, Homeschooling und Heimbetreuung quirliger, kleiner liebenswerter Kindergartenkinder? Habt ihr auch jede, wirklich jede Facette des integrativen Familien- und Arbeitslebens so schätzen und lieben gelernt wie ich? Möchtet ihr jetzt auch gerne mal für ein paar Tage in die Berge fahren und Steine anbrüllen? Ja? Nein? Ja.

Junge, Junge, was war ich naiv, als am 13. März 2020 (ein Freitag, wie passend) verkündet wurde: „Hallo Leute! Wir machen Schulen und KiTas dicht wegen Corona und kleiner Virenschleudern. Ihr packt das schon. Tschüss!“ Was haben wir Muttis im Büro gelacht. Endlich Homeoffice! Was haben wir gelacht. Lockdown. Homeoffice. Jogginghose. Das wird prima. Hahaha.

„Corona. Chaos. Cola. Chips.“ weiterlesen

Ach komm, das wird gut.

Kindertag mit Kindern.

In Thüringen haben wir seit diesem Jahr das Privileg, den Internationalen Kindertag als Feiertag begehen zu können. Arbeitsfrei, schulfrei, kindergartenfrei. Und damit fängt das Dilemma schon an. Denn Feiertage und Wochenenden haben die blöde Angewohnheit, meinen Mann im Internet nach Festen und Veranstaltungen suchen zu lassen, die man mit den Kindern besuchen könnte. Das wird toll! Da gibt es bestimmt auch Hüpfburgen. Lass uns mal die Kinder einpacken und losfahren. Und mit der Zielgenauigkeit eines Trüffelschweins, findet er genau die Veranstaltungen, nach denen mein Nervenkostüm notgerodet werden muss. Und ich weiß das immer schon genau dann, wenn er mir sagt, dass wir heute doch nach Kleinklappersdorf fahren könnten, da wäre ein Kinderfest und da wäre bestimmt was für die Kinder dabei. Fein.

„Ach komm, das wird gut.“ weiterlesen

Wir waren heute duschen.

Das mache ich nie wieder! Eine Leidensgeschichte in 53 Akten bei strahlendem Sonnenschein und sehr viel Geschrei. Sehr viel Geschrei. Hier gehts lang:

Freitagmittag rief mich mein Mann an, um mir mitzuteilen, dass der Motor unserer Heizungsanlage ausgefallen sei und die Ersatzteile nicht vor Montag lieferbar seien. Nichts, wirklich nichts schreit lauter „Hallo, du Drüsengünther! Ich bin’s, Freitag, der 13te!“ als eine kaputte Warmwasserversorgung und die Aussicht auf fünf stinkende Kinder. Nichts. Dass das richtig schön werden würde, hab ich da irgendwie schon geahnt.

„Wir waren heute duschen.“ weiterlesen

Urlaub mit Kindern. Fun. Fun. Superfun!

Ich war im Urlaub. Mit drei Kleinkindern. Einem Teenager. Und meinem Mann. Ratet mal. Ja, genau. Ich brauch Urlaub. Von meinen Kindern. Vielleicht auch von meinem Mann. Auf einer einsamen Insel. Im Pazifik. Gerne Haie drumherum. Dann bleibt es ruhig. Superruhig! Ich habe im Urlaub gelernt, dass ich Ruhe schätze. Sehr sogar.

Alles begann mit der planmäßigen und voller Angst erwarteten Sommerferienzeit der drei Kleinsten vom Kindergarten. Yay! Kinder bespaßen. Rund um die Uhr. Ich freue mich jedes Jahr darauf. Die erste Woche lief ganz gut und das war die Falle, in die wir getappt sind. Denn das veranlasste meinen Mann zu der wunderbaren Idee, ans Meer zu fahren. Nach Polen. Würde bestimmt wunderschön werden: Die Kinder spielen den ganzen Tag im Sand, wir chillen im Strandkorb und am Ende sind alle glücklich. Merkt ihr selber, ne? Warum macht man das? Urlaub mit Kindern? Finde mal von jetzt auf gleich eine Unterkunft für sieben Personen. Last Minute. Am Meer. In der Hauptsaison. An dem Wochenende, ab dem in allen Bundesländern Sommerferien sind.

„Urlaub mit Kindern. Fun. Fun. Superfun!“ weiterlesen

Kalenderoverload

Kennt ihr das? Ihr liegt nachts wach – am Fußende eurer Bettes, weil der Kopfteil von einem Kind quer liegend blockiert wird – und denkt darüber nach, was noch zu erledigen ist und welche Termine anstehen? Dass ihr den halbjährlichen Kontrolltermin für sieben Personen beim Zahnarzt vereinbaren müsst und der Augenarzttermin in zwei Wochen auf den Nachmittag fällt, was bedeutet, dass ein Kleinkind im Kindergarten bleibt und der Papa es nach der Arbeit abholen muss und damit fangen die Schwierigkeiten schon an. Kennt ihr das? Ich hab das jede Nacht. Ich zähle keine Schafe. Ich zähle Termine.

„Kalenderoverload“ weiterlesen